Ein freundliches "Hallo" kann einem Vieles eröffnen. Eine Konversation, vielleicht sogar eine Freundschaft oder eine Beziehung. In jedem Fall ist der Ausdruck eine Form der Höflichkeit, wenn man ein bekanntes Gesicht sieht.
Doch woher kommt das "Hallo" eigentlich? Warum sagen wir "Tschüss"? Und wie sind geläufige Begrüßungsformen in anderen Regionen und Kulturen? Diese und weitere Fakten erwarten uns in dem folgenden Überblick.
Ein einfaches "Hallo": Das ist der Ursprung
Woher das Hallo kommt, darüber streiten sich Etymologen. Die derzeit gängigste These besagt, dass die Begrüßung einem Fährmanns-Sprichwort entstammt. "Hol über" ist in früheren Jahren der Zuruf gewesen, sofern man einen solchen anheuern wollte.
Aus dem "Hol Über" ist mit der Zeit ein "Holla" geworden. Daraus entlehnt sich die heutige Anrede "Hallo". Mit jedem "Hallo" zelebrieren wir daher eigentlich eine nautische Tradition.
"Hallo" in anderen Sprachen: Manchmal ähnlich
Das deutsche "Hallo" ist jedoch nicht die einzige Ausprägung dieses Wortstammes. In Spanien begrüßen sich Mitmenschen für gewöhnlich mit "Hola". Die Wortverbindung ist bis heute deutlich zu erkennen.
Auch das Englische "Hello" ist mit unserem "Hallo" eng verwandt. Oder mit dem "Hol über", beziehungsweise dem "Holla". Übrigens: Auch der deutsche Ausruf "Holla" wie in "Holla die Waldfee!" geht wohl auf die eigentliche Wortherkunft zurück. Wobei sich zugegebenermaßen kaum jemand mit dem Ausruf begrüßt.
Nach dem "Hallo" folgt irgendwann das "Tschüss"
Gespräch beendet? Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest nicht gering, dass einem nach einer Konversation dann ein "Tschüss" entweicht. "Tschüss", auch das ist eine merkwürdige Formulierung, deren Herkunft den meisten trotz alltäglichem Sprachgebrauch nicht geläufig ist.
Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass das Wort "Tschüss" eine Abwandlung von "Adios" ist. Im Niederländischen ist aus der Verabschiedungsform "atjüs" geworden. Im Deutschen übernehmen wir hingegen lediglich den zweiten Wortstamm: "Tschüss".
"Tschüss" bedeutet damit: Geh mit Gott. Zumindest ist es die eigentliche Bedeutung des Wortes "Adios". "Hallo" und "Tschüss" haben daher einen unterschiedlichen, aber interessanten Ursprung.
"Adieu" ist geläufiger?
Innerdeutsch ist "Tschüss" jedoch nicht die einzige Verabschiedungsform. Nicht einmal die alltägliche. Wie etymologische Karten zeigen, pflegen insbesondere die Schwaben eher die Verwendung von "Ade". "Ade" entstammt dem Französischen und ist das eingedeutschte "Adieu". Auch das ist ein interessantes Kuriosum.
Worte wie "Hallo", "Tschüss", "Ade" oder auch "Adieu" besitzen daher verschiedene Herkunftsformen. Auch die Verbreitung ist selbst in Deutschland unterschiedlich, je nachdem, wo man sich gerade aufhält.
Kuriosum: Verbot von "Hallo" und "Tschüss"
Das größte Kuriosum der Neuzeit mit Bezug auf "Hallo" und "Tschüss" betrifft wohl eine Schule in Bayern. In Passau hat sich eine Schulleiterin dafür stark gemacht, diese zwei gängigen Begrüßungsfloskeln im Schulalltag zu verbieten.
Die Argumentation hat es durchaus in sich: "Hallo" und "Tschüss" würden ihrer Ansicht nach keinen respektvollen Umgang miteinander begründen. Nach Ansicht der Schulleiterin sollte es zumindest einen "Guten Tag", wenn nicht gar ein "Grüß Gott" geben.
Ansichtssache? Möglicherweise. Allerdings unterstreicht der Sachverhalt, dass mit der Begrüßung in gewisser Weise auch Respekt verbunden ist.
Begrüßung auch Ausdruck des Zeitgeistes
Ob ein "Hallo" oder ein "Tschüss" daher respektvoll ist, das ergibt stets der Kontext. Für Sprachwissenschaftler steht jedoch auch fest: Begrüßungsformen spiegeln immer auch einen gewissen Zeitgeist wider.
Insbesondere frühe Begrüßungsformeln wie "Grüß Gott" zeigen demnach noch einen ausgeprägten Katholizismus. Neuere Formulierungen wie "Hallo" der eben auch "Tschüss" seien formloser.
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Mittlerweile geht die Tendenz in Richtung von "Hi" oder "Hey". Interessant wäre an dieser Stelle mit Sicherheit eine Stellungnahme der besagten Schulleiterin, was sie von solchen Formulierungen hält.
"Ciao": Heißt das nun "Hallo"? Oder doch "Tschüss"?
In Italien ist "Ciao" die geläufigste Begrüßungsform. Aber auch Verabschiedungsvariante. Wer die italienische Kultur bereits kennenlernen durfte, dem ist das mit Sicherheit schon aufgefallen. Hieraus folgt die Frage: Was sagen Italiener eigentlich damit?
Ursprünglich geht die Formulierung auf das Italienische "s-ciàvo" zurück. Das bedeutet wiederum "der Sklave" mit der sinngemäßen Bedeutung von "zu ihren Diensten". Italiener sagen mit "Ciao" daher eigentlich, dass sie sowohl bei der Begrüßung, als auch zur Verabschiedung im übertragenen Sinne für einen da sind. Eine schöne Wortherkunft, oder etwa nicht?
Nicht nur "Hallo", "Ciao", "Tschüss": Auch Gesten der Begrüßung
Ein "Hallo" geht in Deutschland des Öfteren mit einem Handschlag einher. Gleichwohl existieren auch in anderen Kulturen gewisse Gestiken, die dem Gegenüber Respekt und Wertschätzung vermitteln sollen.
In Japan ist beispielsweise eine Verbeugung üblich, wohingegen sich Italiener und Franzosen gelegentlich ein Küsschen auf die Wange geben.
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Andere Länder, andere Sitten? Ja, durchaus. Umso wichtiger ist es für Reisende, sich vor dem jeweiligen Aufenthalt in einer fremden Kultur mit solchen Ritualen zu befassen. Der erste Eindruck zählt.
Kuriose Geste: Shaka
Shaka? Hierzulande ist das, wenn überhaupt, ein Ausruf Jugendlicher, wenn ihnen etwas gelingt. Hinter diesem Wort verbirgt sich jedoch eine Geste der hawaiianischen Begrüßung.
Beim sogenannten Shaka werden lediglich Daumen und kleiner Finger von der ansonsten geballten Faust abgespreizt. Gleichzeitig bedeutet die Geste: "Gute Welle", "in Ordnung" oder ein formloses "Locker".
Wer sagt eigentlich als erstes "Hallo"?
Zu guter Letzt existieren viele Mythen, wer eigentlich wen zuerst mit einem "Hallo" grüßt. Oder auch mit einer anderen Formulierung der eigenen Wahl.
Der Knigge hat eine sehr eindeutige, wenngleich für viele überraschende Antwort darauf: Derjenige, der einen anderen zuerst sieht, ist in der Pflicht. Alter, Rang oder sogar inzwischen längst überholte Merkmale wie das Geschlecht? Vollkommen unerheblich.
Im Zweifel gelte sowieso: Lieber ein "Hallo" zu viel, als eines zu wenig. Gar nicht zu grüßen ist ein starker Ausdruck der Unhöflichkeit.
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Author: Rebecca Vazquez
Last Updated: 1702007882
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